Wasserwerk
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Das Nienburger Wasserwerk – Geschichte und Gegenwart

Bereits im Jahr 1907 begannen in Nienburg die Planungen für eine zentrale Wasserversorgung – so entstand in den „Köhler Bergen“ ein eigenes Wasserwerk für die niedersächsische Kreisstadt an der Weser. Noch heute ist das historische Bauwerk in weiten Teilen erhalten und kann nach Absprache besichtigt werden. In einem geführten Rundgang lässt sich hier die Geschichte der zentralen Wasserversorgung hautnah von den Anfängen bis zur Gegenwart entdecken. Das ist beispielsweise für Schulklassen und andere Besuchergruppen ein besonderes Erlebnis.

Das alte und das neue Nienburger Wasserwerk stehen in den „Köhler Bergen“ direkt nebeneinander. Ein außergewöhnlicher Anblick ist vor allem das erste Brunnenhaus – ein säulengeschmückter Pavillon unter alten Bäumen. Auch der Wasserturm an der Triemerstraße in Nienburg/Weser hat den Wandel der Zeit überlebt: 1985 hatte er in seiner Funktion als Wasserspeicher ausgedient und bietet heute Wohnraum.

1970 wurde schließlich in unmittelbarer Nachbarschaft zu den historischen Gebäuden ein neues Wasserwerk errichtet. Es verfügt heute über neun Förderbrunnen mit einer Leistung von bis zu 280 Kubikmeter Wasser pro Stunde. Das geförderte Rohwasser wird über eine Transportleitung dem Wasserwerk zugeführt und dort mit Sauerstoff versetzt. Die Filterung über dolomitisches Gestein oder Calcium/Magnesium sorgt für einen neutralen pH-Wert und entzieht dem Wasser Eisen und Mangan. Durch vier große Kreiselpumpen gelangt das sorgfältig gereinigte und hygienisch aufbereitete Wasser über 150 Kilometer lange Transportleitungen zu den Nienburger Verbrauchsstellen. Zur Überprüfung und für Notfälle sind im gesamten Stadtgebiet über tausend Hydranten in das Wasserrohrnetz eingebunden.

Um für alle Eventualitäten gewappnet zu sein, verfügt das Nienburger Wasserwerk über zwei unterirdische Reinwasserbehälter. Groß wie Tiefgaragen haben sie ein Fassungsvermögen von 1.500 beziehungsweise 3.000 Kubikmeter sauberen Nienburger Trinkwassers. Damit bliebe selbst bei einem Ausfall der Förderbrunnen die Trinkwasserversorgung der Stadt bis zur Wiederherstellung der Förderung gewährleistet.